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Accident caused and driven away: Cases of driver flight to record high

Published on September 4, 2025

Menü 3 Min Unfall verursacht und weggefahren: Fälle von Fahrerflucht auf Rekordhoch Stand: 04.09.2025 11:20 Uhr Die Fälle von Unfallflucht in Schleswig-Holstein steigen seit Jahren. 2024 erreichten sie mit über 20.500 einen Höchststand - dabei ist Fahrerflucht eine Straftat. Experten fordern mehr Prävention und klare Regeln. von Hauke Bülow Ein vermeintlich kleiner Parkrempler, ein abgefahrener Außenspiegel: In Schleswig-Holstein hat die Polizei im vergangenen Jahr so oft Fahrerflucht verfolgt wie noch nie zuvor. Nach Angaben des Landespolizeiamts wurden 2024 20.584 Fälle registriert, rund 3.000 mehr als noch 2020. Dies entspricht durchschnittlich etwa 56 pro Tag. Auch die Zahl der Verletzten stieg demnach deutlich an. 2024 wurden 1.238 Menschen bei einer Fahrerflucht verletzt, ebenfalls Höchststand. Unfallflucht und Fahrerflucht - das gleiche? Es gibt zwei Bezeichnungen für das sich unerlaubte Entfernen vom Unfallort - Unfallflucht und Fahrerflucht bezeichnen aber das gleiche. Die meisten Fälle ereignen sich nach Angaben der Polizei auf Parkplätzen. Spiegel werden abgefahren, Stoßstangen zerkratzt, viele Verursacher fahren einfach davon. Besonders problematisch: Häufig gebe es keine Zeugen und viele Schäden würden von den Fahrzeughaltern erst Stunden oder Tage später bemerkt. Das erschwere die Spurensicherung erheblich, so das Landespolizeiamt. Zwar setzt die Polizei bei den Ermittlungen auf Methoden wie Lack- und Spurenanalysen oder Videoauswertungen, doch eine Rekonstruktion des Unfalls sei häufig schwierig bis unmöglich. ADAC sieht Reformbedarf Das wird teuer: auf rund 2.500 Euro schätzt ein Gutachter diesen Schaden. Auch bei den Vertragsanwälten des ADAC Schleswig-Holstein melden sich immer wieder geschädigte Autofahrer oder Mitglieder, die selbst verdächtigt werden, einen Schaden angerichtet zu haben. In vielen Fällen sei es allerdings schwierig, den Verursacher zu ermitteln, so ADAC-Sprecher Rainer Pregla. "Vielen ist nicht klar, wie teuer ein Kratzer im Lack, eine Beule oder selbst vermeintlich kleine Schäden an der Karosserie werden können", so Pregla. "Kann der Unfallfahrer nicht ermittelt werden, bleibt der Geschädigte auf den Kosten sitzen oder muss - sofern abgeschlossen - die Vollkaskoversicherung in Anspruch nehmen." Der ADAC sieht deshalb Reformbedarf. Unfallfahrer sollten Schäden digital melden können, statt lange am Unfallort auf den Geschädigten warten zu müssen. Versicherung: Harte Folgen für Unfallflüchtige Aus Sicht der Versicherungsbranche ist Fahrerflucht alles andere als ein Kavaliersdelikt. Die HUK Coburg erklärte auf NDR Schleswig-Holstein Anfrage, dass Fluchtfälle in der Haftpflicht- wie auch in der Kaskoversicherung in der Regel dazu führen, dass Leistungen gestrichen werden. Zudem könnten Regressforderungen von bis zu 5.000 Euro auf den Verursacher zukommen. In manchen Fällen droht sogar die Kündigung des Versicherungsvertrags. Für Geschädigte ohne Vollkasko bleibe oft nur der Weg über den Verein " Externer Link Verkehrsopferhilfe e.V.", wenn der Täter nicht ermittelt werde. Unfallflucht ist Straftat: Welche Strafe droht bei Fahrerflucht? Auch der ADAC erinnert daran: Ein Zettel an der Windschutzscheibe reicht nach einem Parkrempler nicht aus. Wer sich vom Unfallort entfernt, begehe eine Straftat nach § 142 Strafgesetzbuch. Die Folgen könnten drastisch sein, so der Automobilclub. Geldstrafen, Punkte in Flensburg, Fahrverbote oder sogar der Entzug der Fahrerlaubnis. Und: auch Fußgänger oder Radfahrende könnten Fahrerflucht begehen. Auch wenn diese einen Schaden verursachen, müssen sie laut ADAC eine "angemessene Zeit" warten, bis der Fahrzeugbesitzer kommt. Ist damit nicht mehr zu rechnen, müsse die Polizei informiert werden. Verkehrswacht sieht gesellschaftliche Ursachen Die Verkehrswacht Schleswig-Holstein e.V., die sich für mehr Sicherheit im Straßenverkehr einsetzt, sieht in Unfallfluchten ein wachsendes gesellschaftliches Problem. Viele Autofahrer würden kleinere Schäden herunterspielen, erklärte Landesgeschäftsführerin Elisabeth Pier. Unfallverursacher hätten oft keine Lust auf "Papierkram". Hinzu komme die Hemmung, eigene Fehler einzugestehen. Die Verkehrswacht setzt deshalb auf Prävention und bietet selbst Externer Link Park- und Sicherheitstrainings an. Gleichzeitig fordert der Verein: Stellplätze in Parkhäusern und öffentliche Parkplätze sollten breiter geplant werden, damit es seltener zu Schäden komme. Video Fahrerflucht und häusliche Gewalt Vom Ladendiebstahl bis hin zu Körperverletzung, Drogenhandel, Raub oder sogar Mord - die Polizei Wolfsburg ist im Einsatz. Unfallflucht auf Supermarktparkplatz in Lübeck Auf einem Parkplatz in Lübeck hat ein Autofahrer einen anderen Wagen gerammt und ist geflüchtet. Die Polizei sucht Zeugen. Radunfall - Polizei Heide ermittelt wegen Unfallflucht Eine Frau brach sich nach einem Zusammenstoß mit einem anderen Radfahrer das Schienbein. Der Mann fuhr weiter. Dieses Thema im Programm: NDR Fernsehen | Schleswig-Holstein Magazin | 04.09.2025 | 19:30 Uhr