Archetyp Links

Light Mode

Article Details

A hacker attack with fatal consequences

Published on September 25, 2025

Ein Hacker-Angriff mit tödlichen Folgen Von: Elisa Eberle Drucken Teilen "Tatort: Kammerflimmern" - Im zehnten Zürich-"Tatort: Kammerflimmern" bekommen es der Kriminaltechniker Noah Löwenherz (Aaron Arens), und die Kommissarinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, Mitte) und Tessa Ott (Carol Schuler) mit einem lebensgefährlichen Cyberangriff zu tun. © ARD Degeto Film/SRF/Sava Hlavacek Eine massive Cyber-Attacke auf den Hersteller implantierter Defibrillatoren bedroht im „Tatort: Kammerflimmern“ das Leben tausender Menschen. Können die Zürcher Kommissarinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) rechtzeitig den Schuldigen finden? Was für ein Horror: An einem grauen Samstagmorgen im Herbst brechen in Zürich an verschiedenen Orten unvermittelt Menschen zusammen. Viele von ihnen sind auf der Stelle tot, andere kämpfen in Klinken um ihr Leben. Die Kommissarinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) stehen in ihrem zehnten „Tatort: Kammerflimmern“ (Regie: Barbara Kulcsar, Buch: André Küttel Petra Ivanov) fortan unter immensem Druck, die Todesursache festzustellen, denn im Minutentakt kommen weitere Todesmeldungen herein. „Tatort: Kammerflimmern“ - Kommissarin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher, links) lässt sich von Dr. Esme Şahin (Beren Tuna) die genaue Funktionsweise von implantierten Defibrillatoren erklären. © ARD Degeto Film/SRF/Sava Hlavacek Wie sich bald herausstellt, trugen alle Opfer einen implantierten Kardioverter-Defibrillator (ICD) des Herstellers Lauber Cardio. Dieser löste einen ungewollten, langen Stromschlag aus, der in den meisten Fällen zum Tod führt. Auslöser war ein fehlerhaftes Update, manipuliert durch eine massive Cyberattacke. „Das Unispital geht davon aus, dass etwa 2.400 Menschen ein fehlerhaftes Update bekommen haben“, berichtet Grandjean ihren schockierten Kollegen: „Das heißt, 2.400 Menschen könnten bald sterben.“ Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Was steckt hinter dem Hack-Angriff? Lange scheint unklar, was den tödlichen Stromschlag im Einzelfall auslöst. Manche Betroffenen starben schon wenige Stunden nach dem fehlerhaften Update, andere überlebten mehrere Tage. Für Kopfzerbrechen sorgt auch die hohe Lösegeldsumme, die die Hacker von den Lauber-Bossen, den Brüdern Simon (Martin Vischer) und Kilian Berger (Elias Arens), fordern: Warum sind es ausgerechnet 317 Millionen US-Dollar? Hat die Zahl etwas zu bedeuten? Steckt hinter allem vielleicht ein persönliches Motiv? Für Kommissarin Ott wird der Fall auf jeden Fall persönlich: Denn wie sich herausstellt, ist auch ihre Mutter Madeleine Ott (Babett Arens) inzwischen Trägerin eines ICDs der Firma Lauber. Die junge Journalistin Paula Bianchi (Annina Walt) stemmt sich derweil mutig gegen die von Staatsanwältin Wegenast (Rachel Braunschweig) verhängte Nachrichtensperre, zur Freude von Laubers größter Konkurrenz ... Spannend von der ersten bis zur letzten Minute „Tatort: Kammerflimmern“ ist ein starker Krimi, vielleicht sogar der stärkste, den es vom Team Grandjean und Ott seit ihrem Dienstantritt 2020 gab. Das Drehbuch stammt von der Schweizer Journalistin und Autorin Petra Ivanov, die bislang ausschließlich Kriminalromane wie die Reihen Flint und Cavalli sowie Meyer und Palushi schrieb. Den Wechsel zum Fernsehen beschreibt die heute 58-Jährige als „herausfordernd und inspirierend zugleich“: „Im Fernsehen muss alles schneller auf den Punkt kommen. Innere Monologe und lange Beschreibungen weichen Bildern und Dialogen. Die größte Umstellung war für mich, Spannung nicht mehr allein sprachlich, sondern über visuelle Hinweise und filmischen Rhythmus zu erzeugen.“ Zur Erklärung der technischen Hintergründe braucht es einige lange Dialoge, doch gelingt es den Schauspielerinnen durch ein pointiertes Spiel, das Publikum weder zu langweilen noch zu überfordern. Dass die Spannung von der ersten bis zur letzten Filmminute hoch bleibt, liegt auch an den vielen Splitscreens, die die Regisseurin Barbara Kulcsar nach eigener Aussage erstmals verwendete. Die 54-Jährige hatte mit „Tatort: Rebland“ und „Tatort: Neugeboren“ bereits zwei Kriminalfälle für die Teams aus Freiburg und Bremen inszeniert. Dass „Tatort: Kammerflimmern“ nun in ihrer Heimat spielt, hat für die gebürtige Zürcherin eine ganz besondere Bedeutung: „Ich hatte große Lust, so viel wie möglich von Zürich und der Umgebung zu zeigen, das hat mir sehr viel Freude bereitet.“ Auch die beiden Kommissarinnen lernt das Publikum in diesem Film ein Stück weit besser kennen: Mit Gustav Ott (Oscar Bingisser) tritt erstmals Tessa Otts Vater in dem Krimi auf. Derzeit laufen die Dreharbeiten zum nächsten Zürich-„Tatort“. Der Fall unter dem Arbeitstitel „Könige der Nacht“ erzählt von einer brutal zugerichteten Männerleiche, die aus der Limmat gezogen wird. Regie führt der Schweizer Hollywood-Regisseur Claudio Fäh. Der Krimi wird voraussichtlich im Frühjahr 2026 im Ersten zu sehen. (Dieser Artikel entstand in Kooperation mit teleschau.)